Seit geraumer Zeit befindet sich in Alt-Sossenheim 31, 65936 Frankfurt eine Wohngemeinschaft mit mehreren seit Jahren aktiven Neonazis. Heute möchten wir ihnen zwei von ihnen vorstellen:
Der zur Zeit dort lebende Maximilian Reich und der ursprünglich aus der Rhein-Neckar-Region stammende Christian Blauth sind führende Köpfe der Neonaziorganisation „Freies Netz Hessen“ (FNH). Beim FNH handelt es sich um einen Zusammenhang von jungen Neonazis, welche nicht in der NPD oder anderen rechten Parteien organisiert sind. Das „Freie Netz Hessen“ tritt bundesweit auf Nazidemonstrationen mit eigenen Transparenten in Erscheinung und fällt zudem durch Flugblattaktionen, Nazischmierereien und gewalttätige Aktionen auf. Mit ihren Aktionen versuchen sie ihrem politischen Ziel von einer nationalen Volksgemeinschaft näher zu kommen, in der kein Platz mehr für MigranntInnen und politische Andersdenkende ist. In der Ideologie der jungen Neonazis zählt einzig und allein die vermeintlich „deutsche Kultur“ als wertvoll und schützenswert, andere kulturelle Einflüsse werden als Bedrohung und Gefahr wahrgenommen und bekämpft. Es ist davon auszugehen das viele der politischen Aktionen des FNH aus der Wohngemeinschaft in Sossenheim heraus organisiert wurden und werden. Die AkteurInnen verfügen über enge Kontakte zu NPD Kadern und führenden Neonazis deutschlandweit.
Christian Blauth
Christian Blauth lebt erst seit Herbst 2013 in der Nazi-WG in Sossenheim, ist aber in der Rhein-Neckar Region schon lange als Neonazi bekannt. Der aus der Vorderpfalz stammende Blauth war in den letzten Jahren bei der rechten Hooligangruppierung LUNARA (LudwigshafenNazisUndRassisten) aktiv. Immer wieder versuchte er Informationen über politische GegnerInnen zu sammeln. Er veröffentlichte Fotos von engagieren BürgerInnen um diese der Naziszene preis zu geben und sie somit einer massiven Gefahr auszusetzen. Bereits vor seinem Umzug nach Frankfurt beteiligte er sich häufig an Aktionen des FNH. Sein Erscheinen auf einer Demonstration am 23.11.2013 in Remagen mit führenden Aktivisten der hessischen NPD zeigt, dass er seinen Platz in der lokalen Naziszene schnell gefunden hat.
Die Mordserie des NSU macht wiederholt deutlich, wie notwendig engagiertes und entschlossenes Vorgehen gegen Neonazis und ihre Strukturen für AntifaschistInnen bleibt. Dass mensch sich auf den Staat im Kampf, gegen Neonazis nicht verlassen kann, hat dieser mehrfach bewiesen. Es liegt also an ihnen selbst, den BewohnerInnen von Frankfurt-Sossenheim, die Initative zu ergreifen und Nazis zu zeigen, dass sie unerwünscht sind und dass ihre menschenverachtende Ideologie auf Ablehnung stößt. Die Erfahrung zeigt, dass Neonazis nur dort lange bleiben wo sie ungestört sind.