Seit geraumer Zeit befindet sich in Alt-Sossenheim 31, 65936 Frankfurt eine Wohngemeinschaft mit mehreren seit Jahren aktiven Neonazis. Heute möchten wir ihnen zwei von ihnen vorstellen:
Der zur Zeit dort lebende Maximilian Reich und der ursprünglich aus der Rhein-Neckar-Region stammende Christian Blauth sind führende Köpfe der Neonaziorganisation „Freies Netz Hessen“ (FNH). Beim FNH handelt es sich um einen Zusammenhang von jungen Neonazis, welche nicht in der NPD oder anderen rechten Parteien organisiert sind. Das „Freie Netz Hessen“ tritt bundesweit auf Nazidemonstrationen mit eigenen Transparenten in Erscheinung und fällt zudem durch Flugblattaktionen, Nazischmierereien und gewalttätige Aktionen auf. Mit ihren Aktionen versuchen sie ihrem politischen Ziel von einer nationalen Volksgemeinschaft näher zu kommen, in der kein Platz mehr für MigranntInnen und politische Andersdenkende ist. In der Ideologie der jungen Neonazis zählt einzig und allein die vermeintlich „deutsche Kultur“ als wertvoll und schützenswert, andere kulturelle Einflüsse werden als Bedrohung und Gefahr wahrgenommen und bekämpft. Es ist davon auszugehen das viele der politischen Aktionen des FNH aus der Wohngemeinschaft in Sossenheim heraus organisiert wurden und werden. Die AkteurInnen verfügen über enge Kontakte zu NPD Kadern und führenden Neonazis deutschlandweit.
Maximilian Reich
Maximilian Reich wurde am 04.10.1991 geboren und besuchte diverse Schulen in Frankfurt. Bereits seit 2008 kann Reich als einer der aktivsten Neonazis in Hessen bezeichnet werden. In diesem Jahr gründete er die ersten Vorläuferoganisationen des heutigen Freien Netz Hessens. Aufgrund seiner guten IT -Kenntnisse war und ist Reich für diverse Internetauftritte von neonazistischen Organisationen verantwortlich. So betreute er unter anderem eine Homepage für einen Naziaufmarsch in Gießen und ist der Hauptverantwortliche für den Internetauftritt des FNH. Seine Affinität zu neuen Medien wird auch in der regen Aktivität des FNH Twitteraccounts sowie der visuellen Dokumentation und anschließenden Veröffentlichung von Aktionen des FNH deutlich.
Dieses Jahr war Reich an beinahe allen wichtigen Nazidemonstrationen in Deutschland beteiligt, zum Beispiel am 31.08.2013 in Dortmund und am 12.10.2013 in Göppingen. Am 02.11.2013 war er in Groß-Gerau Anmelder einer Demonstration des FNH.
Die Mordserie des NSU macht wiederholt deutlich, wie notwendig engagiertes und entschlossenes Vorgehen gegen Neonazis und ihre Strukturen für AntifaschistInnen bleibt. Dass mensch sich auf den Staat im Kampf, gegen Neonazis nicht verlassen kann, hat dieser mehrfach bewiesen. Es liegt also an ihnen selbst, den BewohnerInnen von Frankfurt-Sossenheim, die Initative zu ergreifen und Nazis zu zeigen, dass sie unerwünscht sind und dass ihre menschenverachtende Ideologie auf Ablehnung stößt. Die Erfahrung zeigt, dass Neonazis nur dort lange bleiben wo sie ungestört sind.
Altes Outing von 2011: http://outingarchiv.noblogs.org/post/2011/06/10/maximilian-reich-bornheim-neonazi/